Guten Tag all ihr lieben Leute,

Lang ist's her seit meinem zweiten Bericht, und wir sind in der Zwischenzeit gut vorangekommen. Bimba ist mindestens ein echter "Hingucker" und wohl das meist fotografierte Eselchen der vergangenen 34 Tage...

Meinen letzten Bericht schrieb ich auf dem Camping Schaffhausen, und seither hatte ich keine gute Gelegenheit mehr mit Free-WLAN!

Das 20jährige Treckingjubiläum feierten wir dann allerdings nicht in Schaffhausen - es war heiss und der Weg wäre entlang verkehrsreicher Strassen verlaufen - sondern im Camping selbst. Da Bimba nicht ins Areal durfte, stellte ich einen Tisch ausserhalb auf und so konnten wir den Anlass gemeinsam begehen. Man soll die Feste feiern wie sie fallen!

Am Tag 18 erreichten wir in Stein am Rhein den Bodensee (Untersee), dem wir ein kurzes Stück bis Eschenz folgten, um dann an die Thur zurückzukehren, die wir im Mündungsbereich in den Rhein vier Tage zuvor überquert hatten. In Frauenfeld bekamen wir am Rande noch den letzten Tag des Open-Air mit, akustisch hatten wir das bereits auf der Steinegg in rund zehn Kilometern Entfernung wahrgenommen.

In Sulgen gab's dann einen Besuch bei meinem ältesten Bruder und ein gemeinsames Mittagessen, bevor ich via Bischofszell und Waldkirch St. Gallen ebenfalls etwas links liegen liess. Über Herisau und Appenzell (zwei weitere Kantonshauptorte!) gelangte ich über die Höhe von Eggerstanden ins St. Galler Rheintal.

Am Tag 28 drangen wir über die nördlichste Rheinbrücke ins Fürstentum Lichtenstein ins "Ländle" vor und durchquerten erstmals mit Vaduz einen europäischen Landeshauptort. Am südlichsten Punkt am Rhein - von den Lichtensteinern Ellhorn, von den Schweizern Ellspitz genannt - betraten wir wieder Schweizerboden.

Am Tag 32 machten wir Chur auf uns aufmerksam, um dann via Reichenau und Thusis die Viamala-Schlucht zu durchqueren. Bimba schaffte das mit Bravour, und sie scheint mir derzeit so fit zu sein wie seit langem nicht mehr. Mir droht wohl langsam, ihr grösster Fan zu werden! Gestern wurde ich von einer Frau, welche zehn Jahre jünger ist als sie gefragt, zu welchem Preis sie zu haben sei. Meine Antwort: Unbezahlbar!

Wir warten nun hier im Camping am Ende der Viamala-Schlucht (Gemeinde Zillis) einen Tag ab, um morgen Abend in Sufers die Ankunft meiner jüngsten Schwester mitzubekommen. Ihre Familie zieht morgen aus dem Schwarzbubenland an den Heimatort ihres Ehemannes um... Ein guter Start in die zweite Hälfte meines gegenwärtigen Treckings, das mich wohl bald ins Tessin führen wird. Meine gegenwärtige Vorstellung für den Rückweg ist, via das Centovalli nach Domodossola und durch das Valle Antigorio und das Val Formazza über den Passo di San Giacomo, Nufenenpass und Grimselpass ins Berner Oberland zu gelangen. Dann steht uns vielleicht mit Bern die zweite europäische Hauptstadt bevor...Ich wünsche euch allen einen schönen Nationalfeiertag und allen Eseln möglichst feuerwerksfreie Tage!

Herzliche Grüsse von Donkeyboy und Bimba


PS: Um Bimba (und mir?) nicht allzu grosse Höhendifferenzen und Umwege zuzumuten, habe ich die Zwischenziele "Denklehof" (Eselhof in der Nähe von D-Singen) und das Prättigau mit Besuchen in Schiers und Davos-Platz leider auslassen müssen. Besten Dank für's Verständnis!


Bild 1: Jubiläum 20 Jahre Treckingferien

Bild 2: Nicht das billigste, aber doch ein originelles Flaschengestell (Füsse und Schuhe haben sich übrigens angefreundet; seit Tag 28 gehe ich ohne Fersenpflaster...)